Freitag, November 11, 2011

Wir werden alle fliegen!

Ein Traum der Menschheit ist, dass wir fliegen lernen.
Man könnte es sich einfach machen und sagen,
"what you can dream will come true".
Jenseits dieser Träumereien gibt es aber eine neue Realität:

Der Taurus G4, ein Flugzeug, das pro Passagier auf 100 km nur 0,5 Liter benötigt, um genau zu sein, es ist ein Elektroflugzeug mit nur 5 kWh/100 km Stromverbrauch bei einer geflogenen Strecke von über 320 km  (Datenblatt).
Leider benötigt dieses Flugzeug immer noch einen Flughafen und ist damit nicht gerade für die eigene Garage geeignet.
Update 2019: es kommt noch besser: Lilium


Der Multicopter von e-volo kann von einigen Elektromotoren angetrieben leise senkrecht aufsteigen. Noch ist es nur ein Prototyp, aber wir halten fest, keine exotischen Raketen oder Turbinen, nur Bauteile vom Hobbymarkt.
Fehlt noch eine dritte Komponente, der autonome sichere Flug. Dazu benötigt man Elektronik, GPS und Kommunikation, alles Elemente, die praktisch beliebig Preiswert herstellbar sind.
Warum Fliegen?
Gibt es einen guten Grund vom Auto zum Flugzeug zu wechseln? Ja es gibt sogar mehrere entscheidende Gründe:

  1. Der Streckenvorteil: Weil Flugzeuge direkt, Luftlinie, von A nach B kommen, sparen sie bereits bei der Strecke mindestens 30% des Weges und damit auch der Energie
  2. Der Geschwindigkeitsvorteil: Da Flugzeuge, einmal in der Luft, mit einer relativ hohen Geschwindigkeit fliegen, im obigen Beispiel des Taurus G4 180km/h, sind sie viel schneller am Ziel als straßengebundene Fahrzeuge.
  3. Energieeinsparung: Fliegen gilt bei vielen als Energievergeudung, aber das Potenzial beim Energiesparen ist wesentlich größer als beim Auto, da nicht eine Tonne Gewicht bewegt werden muss um mechanisch stabil zu bleiben. Weiterhin muss man nicht ständig Beschleunigen und Bremsen. Im Beispiel werden mehr als 80% Energie eingespart.
  4. Zeitvorteil: Auf Dauer wird aber der Zeitvorteil entscheidend sein. Für eine Beispielstrecke von Freiburg nach Starnberg (422 km nach Google Maps) benötigt man mit dem Auto 231 Minuten. Mit dem Flugzeug der Zukunft erreicht man sein Ziel bereits nach 104 Minuten (260 km Luftlinie).
  5. Sicherheitsvorteil: Da in der Luft keine Kinder auf die Straße rennen, keine Bäume am Rand stehen und der 3D Raum genutzt wird, ist prinzipiell die Gefahr von Unfällen stark reduzierbar.
  6. Flächeneinsparung bei Straßen: Fast fünf Prozent der Fläche Deutschlands wird durch Strassen verbraucht, versiegelte Fläche. Sollte der Personenverkehr in die Luft ausweichen, wird zumindest kein Zubau mehr nötig sein.
  7. Lärm: Mit Flugzeugen verbinden wir Lärm, aber bereits das Flugzeug Taurus G4 hat weniger als 60dB Schallabstrahlung, weil es elektrisch ist und, das ist der zentrale Punkt, keine Abrollgeräusche verursacht. Welchen Lärm Abrollgeräusche verursachen weis jeder Autobahnanwohner!
  8. Lebensfreude: Nicht zuletzt ist Fliegen in einem Kleinflugzeug schön, man sieht nicht nur Schallschutzwände und LKW-Rückseiten wie auf der Autobahn.
  9. Automatisierung: Kein anderes Fortbewegungsmittel ist bereits jetzt höher automatisiert als das Fliegen. Ein Airbus kann ohne Pilot vom Start zum Ziel kommen, auch wenn das aus psychologischen Gründen den Passagieren nicht bekannt ist. Da es aber nur ein Softwareproblem ist, kann diese Technik sehr günstig für Kleinflugzeuge übernommen werden.
  10. Besser als Schiene und Düsenflugzeug. Bis zu einer Entfernung von 1000 km gewinnt ein Kleinflugzeug auch den Wettbewerb bei der Geschwindigkeit und besonders beim Energieverbrach gegen Düsenjet und Intercity.
Wann geht es los?
Nach all diesen Vorteilen ist es nur eine Frage der Zeit, bis Fliegen für jedermann erschwinglich wird. Zentral ist dabei das Umdenken, nicht laute, unflexible und teure Flugzeuge sind das Ziel, auch nicht langsame und schwere Autos, sondern smarte Kleinflugzeuge. 
Die ersten Schritte sind gemacht, die Kreativität und mutige Unternehmer werden bereits in zehn Jahren eine völlig neue Generation von Kleinflugzeugen schaffen. Eine neue Chance für das Land von Lilienthal.

Update 2013: 

Es gibt den ersten Hubschrauber in Multiokopterausführung!

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