Sonntag, Juni 15, 2014

Warum steigt der Palladiumpreis?

Der Palladiumpreis steigt gegenüber Gold und Platin

Seit einiger Zeit stagniert der Gold und Platinpreis aber der Palladiumpreis steigt stark an. Als Ursache werden gerne die Streiks in Südafrika genannt, aber diese treffen auch andere Rohstoffe. Was hat Palladium, was Platin nicht hat?
Der Palladiumpreis hebt sich vom Gold und Platin Preis deutlich ab. (Quelle:  http://www.finanzen.net/charttool/)

Kalte Kernfusion mit Palladium möglich?

Palladium hat eine Eigenschaft, die es von allen anderen Metallen heraushebt, es kann bis zum 3000-Fachen des eigenen Volumen an Wasserstoff speichern [1]. Es eignet sich damit aber nicht als Wasserstoffspeicher für Autos, da es extrem teuer ist. Aber es gibt einen zweiten Effekt, der hier eine wichtige Rolle spielen könnte. Wenn sich die Wasserstoffatome zwischen die Platinatome "quetschen", dann kommen sich die Wasserstoffatome ungewöhnlich nahe. Und was passiert, wenn zwei Wasserstoffatome sehr nahe aufeinander treffen?
Bei normalen Wasserstoff geschieht nicht viel, verwendet man aber Deuterium, das ist chemisch identisch zu Wasserstoff, es hat jedoch zusätzlich ein Neutron im Kern, dann könnten aus zwei Deuteriumatomen ein Heliumatom entstehen. Diese Reaktion nennt man Kernfusion.
Bei der Kernfusion entsteht extrem viel Energie und kaum Radioaktivität. Diese Form der Kernfusion nennt man "Kalte Kernfusion", da bei moderaten Temperaturen die Reaktion stattfinden könnte. Ich sage bewusst könnte, da der endgültige Beweis noch aussteht.

Erstaunliche Experimente

Es gibt inzwischen einige Experimente, die deutliche Hinweise auf eine Energieproduktion liefern [2]. Dabei wird Palladium zu geeigneten Nanopartikeln konfiguriert. Man beobachtet dann über Wochen eine Wärmeproduktion und entsprechende Reaktionsgase wie Helium.  
Überschüssige Energie in vielen Experimenten. (Quelle: Stanford University [3])

Allerdings ist die "Branche" der Kalten Kernfusion* seit den ersten Experimenten von Fleischmann und Pons 1989 nicht immer vertrauenswürdig gewesen, da viele Experimente nicht wiederholbar waren.
Allerdings könnte das auch daran liegen, dass es eben nicht genügt, einfach Palladium in Wasser zu halten und Deuterium einzulagern. Möglicherweise spielen kleine Details der Mikrokonfiguration der Nanopartikel eine große Rolle. Und solange man diese Details nicht versteht ist es fast logisch, dass die Experimente schlecht reproduziert werden. Allerdings ist die Liste der positiven Messungen inzwischen zu lang um den Effekt völlig zu ignorieren.

Kalte Fusion aussichtsreicher als Fusionsreaktor

Nach meiner Ansicht ist die Kalte Kernfusion wesentlich aussichtsreicher als die extrem aufwendigen Fusionsexperimente die seit den Fünfzigerjahren laufen und praktisch null Ergebnis geliefert haben, außer, dass es eben nicht geht. Die Forschungsmittel die in die klassische Fusionsforschung gegangen sind, zählt man in Milliarden, für die Kalte Fusion wurden erst einige Millionen investiert. Und bereits diese Experimente haben wesentlich mehr Energie erzeugt als alle bisherigen Fusionsexperimente.
Der Anstieg im Palladiumpreis könnte also tatsächlich in diesen Experimenten begründet sein. Der Kapitalmarkt ist manchmal besser in seinem Urteil, als viele hierzulande glauben.

Fazit

Würde wirklich ein Pfad zur Kernfusion gefunden, der ohne extremer Infrastruktur auskommt, dann wären wirklich die Energieprobleme gelöst. Für mich eine sehr spannende Entwicklung, die ich weiterverfolgen werde.
Meine Ausführliche Analyse in einem weiterem Blogbeitrag zur Kalten Kernfusion (24.Juni 2014).

Hinweis: *Kalte Kernfusion wird im englischen Sprachraum low-energy nuclear reactions (LENR), genannt, das ist hilfreich wenn man nach Literatur sucht.

Visionärer Artikel mit Quellen: Cold fusion may have revolutionary potential, By Jed Rothwell LENR-CANR.org

Quellen:




1 Kommentar:

drboblog.com hat gesagt…

Sehr Gertel,

Heute, Nickel ist besser fyr die Kalte Fusionen. Nickel ist billiger und macht mehr Hitze.

Palladium kann wohl in größeren Mengen in die Asteroiden umkreisen unseren Planeten gefunden werden (?)

Dr. B Mihajlovski