Die Bilderwelt mit Google
Im Lauf der Jahre sammeln sich auf der Festplatte sehr viele Fotos, insbesondere seit es Digitalkameras in jedem Handy gibt, an. Zudem habe ich alle alten Photos und viele Dokumente digitalisiert, das sind tausende weiterer Bilder. Da kaum ein Mensch genügend Zeit hat, die Bilder sorgfältig zu beschriften und zu sortieren, sind die Bilder kaum wieder auffindbar. Zudem besteht immer die Gefahr, dass die Festplatte verloren geht oder zusammen mit dem Backup gestohlen wird. Dann ist alles weg.
Bilder in die Cloud
Eine Lösung für diese Probleme bietet jetzt Google an, man kann alle Bilder hochladen. das konnte man bisher auch schon, etwa zu Dropbox oder zahllosen anderen Anbietern, aber jetzt geht das kostenlos. Allerdings limitiert Google die größe der Bilder auf seiner Platte auf 2048*2048 Pixel. Das genügt fast immer, da kaum ein Monitor diese Auflösung darstellen kann. Falls man als Profi doch mehr benötigt, muss man eben zahlen.
Da die Bilder jetzt in der Cloud liegen, kann man sie von überall mit seinem eigenem Google Account abrufen. Die Bilder sind nicht öffentlich!
Risiko Geheimdienste
Allerdings muss man sich, wie bei allen Cloudservices, im klaren sein, dass es theoretisch Mitseher, wie die NSA, gibt. Allerdings kann man inzwischen kaum sicher sein, wo die Grenzen der Überwachung liegen, daher ist jeder Rechner am Internet und jedes Smartphone potentiell für Geheimdienste zugänglich. Ich glaube, eine Lösung dieses Problems muss politisch erfolgen.
Vorteil Rechenleistung zur Bilderkennung
Ein bemerkenswerter Vorteil in der Google Cloud ist, dass die massive Rechenpower von Google jetzt versucht in den Bildern Inhalte zu erkennen. Insbesondere werden alle Texte in den Bildern gelesen. Erstaunlich wie oft ein Ortsschild, eine Beschriftung an einem Gebäude oder einem T-Shirt richtig erkannt wird. Ein Beispiel:
Das durchgestrichene Wort Schönenbach wird erkannt. |
Man kann aber nicht nur nach Texten in Bildern suchen, sondern auch nach Inhalten. Das ist insbesondere bei Menschen wie mich, die nicht an jedes Bild zehn Tags vergeben, sehr nützlich. Sucht man etwa nach dem Thema Wasserfall, bekommt man eine gute Auswahl aller Wasserfallbilder, die man geschossen hat:
Sofort bekommt man kleine und große, vereiste und romantische Wasserfälle. Genaugenommen hat er zwei "Fehler" gemacht, die künstlichen Eissäulen, die ich im Rahmen meines Gletscherprojekts erzeugt habe, hätte ich nicht Wasserfall genannt. Aber ganz falsch ist das auch nicht.
Das Suchergebnis "Wasserfall" bei meinen Bildern. |
Bildbearbeitung
Eine Besonderheit ist der Versuch, Bilder automatisch zu verbessern oder mit besonderen Eigenschaften zu versehen. Dabei werden die ursprünglichen Bilder beibehalten, aber man kann eben die Veränderung als neues Bild sehen. Hier einige Beispiele:Panorama
Früher war es immer sehr mühsam, aus mehreren Bildern ein Panorama herzustellen. Auf meiner Website Panoramawelten habe ich vor vielen Jahren dazu einige Ideen ins Netz gestellt.
Heute geht das automatisch, sobald zwei oder mehrere Bilder vermutlich zusammenpassen:
Automatisches Panorama aus mehreren Bildern zusammengefügt. |
Störende Elemente entfernen
Ein sehr erstaunlicher Effekt ist das entfernen von Personen, wenn man eine interessante Stelle aufnehmen will, bei der viel Publikum ist. Dann werden, falls mehrere Aufnahmen vorhanden, sind die Personen herausgerechnet.
Wasserfall ohne Touristen |
Auf diesem Wasserfall wurden die Touristen, die oben auf der Brücke standen herausgerechnet.
Bewegung
Hat man von einer Szene mehrere Bilder aufgezeichnet, so schlägt Google vor, daraus einen Minifilm zu erstellen. Das sieht dann so aus:
Ein kleine Animation aus mehreren Bildern. |
Schneefall
Eine nette Idee ist, bei Schneebildern Schneeflocken hinzuzufügen. Allerdings wird das so häufig gemacht, dass es meiner Ansicht nach schon nervt, leider kann man dieses Feature nicht separat abschalten.
Kaum findet Google Schnee auf dem Bild, schon schneit es. |
Es gibt noch einige weitere Features, wie glitzern, alle lächeln automatisch, längeren Film erstellen und ich gehe davon aus, dass einige weitere dazu kommen werden. Ich denke das ist erste der Anfang einer spannenden Entwicklung.
Fazit
Innerhalb von drei Tagen konnte ich 27.000 Bilder bei Google sichern, das finde ich allein schon einen sehr guten Service. Die Tatsache, dass die Bilder durchsuchbar werden, hat eine große Zukunft und ich will das mit meinen Bildmaterial unterstützen. Nur wenn ausreichend Bilder vorliegen, können Algorithmen der künstlichen Intelligenz verbessert werden.
Somit hat Google eine wichtige Innovation in das Netz gestellt und ich freue mich, wenn ich beruhigt schlafen kann, da ich weis, Bilder gehen mir nicht mehr verloren.
Sicher auch interessant:
Website von Google zum Thema Fotos hochladen.
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