Freitag, August 03, 2018

Weltall bauen für Anfänger

Weltall bauen, einfach gemacht

Das Weltall, insbesondere der Teil, in dem wir leben, ist lebensfreundlich, sonst würde ich jetzt diesen Beitrag nicht schreiben und Sie könnten ihn nicht lesen. 
Manche Menschen sind der Meinung, dass das Weltall von jemand gebaut wurde, den sie Gott nennen. Ob das so ist, will ich nicht beurteilen, aber ich will eine Bastelanleitung für Gott liefern.

Welches Weltall soll es denn werden?

Bevor wir mit dem Bau beginnen, ist es natürlich wichtig, dass wir uns genau überlegen, welche Eigenschaften unser Weltall haben soll. Für Anfänger gibt es da die Versionen mit ganz wenigen Zutaten, dann darf man nicht erwarten, dass auch Leben entsteht oder gar Lebewesen, die den Hersteller anbeten, dazu später.

Einfache Version

Das einfachste Weltall, das ich hier erkläre, ist eines, das nur kugel-symmetrische Körper zulässt. Dazu nimmt man am einfachsten ein Raum-Zeit-Kontinuum und ein Feld, das kugel-symmetrische Körper generiert. Nachdem man genügend Startenergie eingefüllt hat, bildet sich eine Unzahl kleiner Teilchen, die der Schwerkraft unterliegen. Wenn man nicht gut aufpasst, entsteht sofort ein großes schwarzes Loch und damit ist das Spiel schon wieder vorbei.
Beim Aufbau des Raum-Zeit-Kontinuums
Ich empfehle daher, nicht zu viel Energie einzuspeisen und zusätzlich ein abstoßendes Feld zu nehmen, beliebt ist dafür Dunkle-Energie. Damit bläht sich unser kleines Weltall schön auf und die Teilchen schwirren schön durch das Weltall. Man kann da eine Weile zusehen, und bemerkt wie es zu kugelförmigen Verklumpung kommt und doch das eine oder andere Schwarze Loch entsteht. Vorsicht noch bei der Aktivierung der Dunklen Energie, erwischt man zu viel, schwirren die Teilchen gleich alle auseinander und man hat eigentlich ein fast leeres langweiliges Weltall geschaffen.
Mit etwas Übung wird es aber schon gelingen.

Mehr als nur Kügelchen

Sicher haben Sie bemerkt, dass das Weltall, selbst wenn man die richtige Menge Dunkler-Energie einfüllt doch eher langweilig ist. Daher empfehle ich zusätzliche Kräfte für den Bau zu verwenden.
Sehr bewährt hat sich die elektromagnetische Kraft (EMK). 
Mit der EMK bekommen wir nicht nur zwei Teilchensorten, positiv und negativ geladene, sondern diese umkreisen sich auch sehr schön. Beim Umkreisen strahlen die Teilchen Licht ab und funkeln kurz auf, bis sie verschmelzen. Dies zu verhindern ist etwas schwieriger. Eine Methode ist, dass man die Energie auch in kleine Klumpen erzeugt. Beliebt ist dafür die sogenannte Quantisierung.
Damit können jetzt die Teilchen nicht mehr zusammenfallen, sondern umkreisen sich immerzu, bis wieder mal ein Lichtteilchen hinzukommt. Dann werden die Teilchen auseinander gerissen oder schwirren in einem etwas größerem Abstand.
Damit das gut gelingt, muss man bei der Herstellung des Weltalls Zufall zulassen, das findet man als Gottheit zwar nervig, denn wir spielen ja nicht mit Würfeln, aber hier ist es sehr hilfreich.
Jetzt können die Teilchen nach einer zufälligen Zeit sich wieder annähern und dabei Licht abgeben. 

Komplexität erlauben

Obwohl unser letztes Weltall schön dauerhaft gefunkelt hat, gab es doch das Problem, dass es auf Dauer langweilig aussieht und nach einiger Zeit so weit ausgedehnt ist, dass man kaum mehr etwas sieht.
Ein bekannter hat mir gesagt, nimm einfach verschiedene Teilchen, nicht nur Plus und Minus. Ich habe dann Rot, Grün, Blau, also drei Farben genommen und damit zwei Teilchen angemalt, das gab wunderbaren Quark.
Aber im Ernst, wenn man solche Quarks einbaut, kann man wirklich vielmehr mit dem Weltall machen. So entstehen lustige Teilchen, die nicht nur Plus und Minus haben, sondern sogar landungslos bleiben. Bei geschickt gewählter Wahl des Klebstoffs, ich nenne den mal Gluonen, gibt es positive Teilchen und negative Teilchen, die beide fast gleich schwer sind und viel schwerer als die negativen Teilchen.
Das wirklich erstaunliche ist, dass damit verschiedene Teilchen mit dem Klebstoff zusammengeklebt werden können, jeweils mit einer um eins vergrößertem Ladung.

Stabilität ist jetzt echt schwierig

Obwohl man als Anfänger glaubt, das bekommt man gut hin, wird die Sache jetzt echt schwierig. Einmal verklumpt der Quark zu einem Klotz, dann wieder überhaupt nicht. Ich habe etwa 10 hoch 50 Versuche gebraucht, bis ich einen sehr netten Effekt bekam, die Teilchen verklumpten nicht, aber viele Zusammen bildeten riesige Kugeln, sie Summe aus vielen kann man auch Sun nennen.
Meine erste Sun, leider schlechtes Bild

Und wenn diese Suns aus aberwitzig vielen Teilen unter der Schwerkraft zusammenhängen, dann bilden sich Viererklumpen mein erstes neues Teilchen, ich nenne das mal Alphateilchen. Genaugenommen musste ich da noch eine Priese schwache Wechselwirkung dazu streuen damit es was wurde.
Hat man das gut eingestellt, leuchten diese riesigen Kugeln sehr hell und nach einiger Zeit werden sie zu schwarzen Löchern. Aber man hat eine Weile seine Freude.

Noch mehr Klümpchen

Jetzt wird es speziell. Stellt man die Kräfte genau ein, dann gibt es nicht nur Alphateilchen, sondern fast beliebig große, letztes Mal habe ich es bis 238 Teilchen geschafft, allerdings war diese Kugel dann nicht mehr stabil und ist mir immer nach 4 Mrd. Jahren zerfallen, ein himmlisches Gefühl so einen Erfolg zu haben, daher nannte ich das Teilchen Uran. 
Aber ich kann schon verraten, am schwierigsten ist es erst mal über 9 Teile zu kommen, danach wird es dann wieder einfacher.

Hell und Dunkel

Bisher haben die großen Kugeln alle geleuchtet, doch wenn die ganz ausbrennen, dann kann es sein, dass die auseinander fliegen in einem Supernova Feuerwerk. Dabei fliegen die ganzen verschiedenen kleinen Klümpchen davon und werden zu dunklen Brocken. Mit etwas Glück sammeln sich dann die Brocken um eine neue Sun und es entsteht ein nettes Planetensystem. Jeder Planet hat eine helle und dunkle Seite, das ist eine echte Neuerung, an die ich gar nicht gedacht hatte. Aber das Beste kommt noch.

Metaorganisation der Teilchen

Bisher waren unsere kleinen Klumpen eher langweilig, aber bei meinem letzten Weltall ist etwas Besonderes passiert, auf einen dieser Planeten haben sich zwischen den Teilchen immer kompliziertere Verbindungen gebildet, nicht wie zuvor bei den Quarks, sondern nur die Hüllen haben sich aneinandergelagert. Dabei gab es eine Sorte von Kette, die sich immer weiter reproduziert hat und schon nach 4 Mrd. Jahren, ja ebenso lange wie sich das Uran im mittel gehalten hat, entstand ein sehr merkwürdiger Materieklumpen. Das wird mir jetzt keiner glauben, einige der Klumpen ist offensichtlich aufgefallen, dass sie in einem Weltall mit Gesetzen leben, die genau dazu führen, dass es sie gibt. Mein erste selbstbezügliche Materie war entstanden. 
Kaum hatte ich den Klumpen unten, war er umgebracht, aber erstaunlicherweise reproduzierte er sich auf merkwürdige Weise selbst.

Das alles war eine Menge Arbeit, dann habe ich mal einen Klumpen, der so aussieht wie die selbstbezüglichen Klumpen eingesetzt, aber der wurde gleich umgebracht, schon nicht so einfach mit dem Zeug zu spielen.

Daher wünsche ich viel Glück beim Ausprobieren und freue mich, wenn Ihr mir sagt, wie es bei Euch gelaufen ist.

Keine Kommentare: