Dienstag, März 27, 2018

Probleme mit einfacher Technik

Kommunikationsprobleme

Wir leben in einer Welt mit extrem leistungsfähiger Technik, unsere Prozessoren können mehr Rechnungen in einer Sekunde erledigen als ein Mensch in seinem Leben jemals rechnen könnte. Unsere Festplatten können mehr Daten speichern, als eine Staatsbibliothek an Text besitzt. Wir wählen eine Nummer und können fast jeden Menschen auf der Welt mobil anrufen und trotzdem funktionieren manche Sachen nicht.
Ich will das in diesem Blog an einigen Beispielen darstellen.

Beamer nutzen

Wir kennen das alle, ein Vortrag, eine Präsentation mit Powerpoint soll für alle sichtbar auf die Leinwand projiziert werden. Der Laptop hat über 1000 € gekostet, der Beamer ähnlich viel, das Kabel steckt, aber kein Bild. nach zwei Minuten ruft der Referent um Hilfe, ein Computerexperte im Publikum eilt herbei, Geräte werden aus und wieder eingeschaltet, Auf der Tastatur werden abenteuerliche Kombinationen gepresst, CTRL, ALT, F11, F7, AltGr, Strg, und plötzlich, das Publikum hat schon fast aufgegeben und plant schon für die Zeit nach dem Abend, sieht man doch ein Bild. Nicht selten haben 100 gutbezahlte Personen 10 Minuten sinnlos gewartet. Je nach Gehalt sind das schnell 1000 Euro, also mehr Geld, als der Beamer gekostet hat!
Verschiedene Zwischenstecker für Video,
hier auf einem Besprechungstisch bereitgehalten

Und das multipliziere ich jetzt mit einer Million Vorfälle weltweit und täglich, das sind mehr als 300 Milliarden, eine unvorstellbare Summe und niemand will das Problem lösen.
Nein es wird schlimmer, neue Stecker machen das Leben noch schwerer.

Woran kann das liegen? Ich weiß es nicht, habe aber einige Ideen, wie man das Problem lösen könnte: Das Programm Powerpoint erkennt, dass ein Beamer angeschlossen ist und öffnet ein Fenster mit dem Text "Sollen jetzt alle die Präsentation sehen? Ja/Nein",  Man Klickt auf ja und alle sehen die Show. Das sollte mit einem endlichem Aufwand möglich sein. Für Kritiker: Es wurden schon aus geringfügigem Anlass Popup Fenster geöffnet.

Mikrophon Probe

Ähnlich ist es wenn man einen Vortrag mit Mikrofon halten will. Das geschieht nicht ganz so häufig als Powerpoint präsentiert wird, aber es ist vergleichbar nervig. Der Referent hat ein Mikro, und was sind seine ersten Worte: "Kann mich jeder verstehen?"
Netter Professoren-Witz am Rande: "Das wird sich gleich ändern!"
Wie oft erleben wir, dass die Technik nicht tut?

Warum können Systeme die Mikros und Lautsprecher als Schnittstellen haben, nicht selbst bemerken, dass der Lautsprecher nicht funktioniert, also kein Echo im Mikro eintrifft? Oder gar selbstständig eine vernünftige Lautstärke einstellen oder noch besser, die Rückkopplung unterdrücken. Zugegeben, einige Systeme haben mit der Rückkopplung keine Probleme, aber der Rest der Mikrofonprobe hat sich in den letzten 20 Jahren nicht wirklich geändert!

Auch hier sollte die Software schneller das Problem erkennen, als der Referent, etwa von Bluetooth auf WLAN wechseln, wenn die Entfernung zu groß ist, das Mikro sagen lassen, dass es nicht eingeschaltet ist oder was auch immer Erfinder finden mögen, es geht hier um viele Menschen, die ungeduldig warten.

Telefon und Videokonferenz

"Bin ich der Erste?", "Kann man mich hören", "jetzt ist er weg", "jetzt turnt er wieder"
Wer diese Sätze nicht kennt, war noch nie in einer Telefonkonferenz. Das Problem fängt schon damit an, wie man Menschen eindeutig mit einer E-Mail einladen kann. Eine E-Mail an 4 Teilnehmer aus 3 Ländern, und nun? Die Uhrzeit wird nicht richtig erkannt, die lokale Einwahlnummer nicht angegeben, die Einwahl über den Rechner nicht per Link mitgeteilt.

Hat man all das mit viel Mühe geschafft fehlt immer einer, der kann aber nicht trivial über das Internet angeklingelt werden, obwohl er doch eine passende E_Mail empfangen hat. Dann wird zum Handy gegriffen, und nach zehn Minuten, wenn alles gut geht kann man mit den Gesprächen beginnen.

Jetzt beginnt der Chaos mit Rückkopplung, Mute Schaltung, Bandbreitenproblemen, usw.
Über die Probleme des Kammeraeinsatzes oder gar von Screensharing will ich garnicht reden. 
Ja, es gibt Programme die weiterhelfen, aber nur unter bestimmten Bedingungen, wenn sie jeder erfolgreich installiert hat, und wann hat jeder schon das Gleiche installiert. 
Gotomeeting, für mich im Moment noch die beste Lösung,
wenn auch noch lange nicht perfekt.

Das ist wie Telefonieren, wenn man nur Menschen anrufen könnte die exakt das gleiche Telefon besitzen. 

Auch hier ist das Problem alt, ich habe vor 20 Jahren schon über Internet erste Telefonate geführt, damals gabe es noch, als top Bandbreite, ISDN mit 64kBit/s, heute haben alle mehr als 1 MBit/Sekunde und es geht immer noch nicht.

Zukunft

Ich wünsche mir für die Zukunft nicht weitere lustige Kacheln bei Windows 10 oder was kommen mag, sondern dass einfach all das oben beschriebene, und einiges mehr, funktioniert.

Es bleibt also noch viel zu tun, bis das erste vollautomatische Auto ein guter Platz für eine unfallfreie Videokonferenz ist:-)

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Sicherlich sind die 'Probleme mit einfacher Technik' sehr ärgerlich. Zu zwei Punkten kann ich folgendes ergänzen:
Beamer nutzen: In Präsentationen, die ich zu verantworten habe, gibt es keinen Beamer und schon gar kein Powerpoint. Nichts ist nämlich einschläfernder als eine sinnlose Folienschlacht, bei der der Vortragende nur abliest. Ich entwickele das Ziel meiner Präsentation in der Regel gemeinsam mit meiner Zuhörerschaft auf Flipchart oder Tafel. Ist viel effektiver, weil die Zuhörer von Anfang an mit eingebunden werden und sich so besser mit dem Thema identifizieren können. Das funktioniert sogar vor einem großen Plenum.
Telefon und Videokonferenz: Diese Möglichkeit der Kommunikation und Kollaboration nutze ich in meinem Arbeitsleben mittlerweile recht intensiv. Hier kann ich momentan guten Gewissens als Softwarebasis 'Cisco WebEx' über Netzwerke der Deutschen Telekom wärmstens empfehlen. Funktioniert einfach, auch über Zeitzonen hinweg, und ist stabil.

Unknown hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Eduard Heindl hat gesagt…

@Freddy Friedhoff ich gebe Ihnen recht, dass man in Seminaren keine ppt braucht, meine Vorlesungen benötigen nur Kreide und Tafel (ökologischer:-).
Allerdings werden auf Tagungen oft Daten von Messungen dargestellt, und da ist das Zeitgen von entsprechenden Grafiken schon sehr sinnvoll.
WebEx ist gut, aber nicht in allen Ländern erlaubt, wie ich gelernt habe.