Mittwoch, Oktober 14, 2020

Künstliche Intelligenz, erster Sieg

Der Übersetzungscomputer 

Eine der ältesten Ideen im Bereich der künstlichen Intelligenz und bei der Nutzung von Computern besteht darin ein Programm zu schreiben, dass es ermöglicht Texte von einer Sprache in eine andere zu übersetzen. Bereits in den 50er-Jahren wurde in den USA versucht, dieses Problem zu lösen, was sich allerdings als äußerst hartnäckig herausgestellt hat.

Interessanterweise kann man eben nicht einfach ein Lexikon oder ein Wörterbuch nehmen und von einer Sprache Wort für Wort in eine andere Sprache übersetzen. Es genügt noch nicht einmal die Grammatik richtig zu implementieren, nein es muss der Sinnzusammenhang im Groben verstanden werden, andernfalls sind viele Worte einfach nicht eindeutig zu übersetzen. 

Aufgabe für Linguisten

Die Entwicklung von Übersetzungsprogramme wurde in den 90er-Jahren intensiviert und viele Linguisten haben versucht dort weiterzukommen. Der Bedarf für Übersetzungsprogramme wächst natürlich in einer globalisierten Welt enorm und so ist es nicht verwunderlich, dass die Unternehmen viele Millionen ausgegeben haben, um geeignete Programme zu entwickeln. 

Doch soviel auch investiert wurde die Ergebnisse waren enttäuschend. Sicherlich können einige einfache Sätze übersetzt werden aber jeder der die berühmte Übersetzung einer chinesischen Bedienungsanleitung gelesen hat, die maschinell oder offensichtlich maschinell, übersetzt wurde, kann sagen, das Problem ist nicht gelöst.

Mit künstlichen neuronalen Netzen geht es

Interessanterweise hat sich das aber in den letzten zwei Jahren grundlegend geändert! Mit dem Aufkommen des Programms DeepL, ein Übersetzungsprogramm, das auf der Basis eines neuronalen Netzes arbeitet, und mit dem Programm GPT-3, das sehr allgemeines Textverständnis erreicht, ist es heute möglich, nahezu perfekt zu übersetzen. Sicherlich, nach einigen hundert Wörtern wird man immer wieder eine Stelle finden die ein professioneller Übersetzer geschickter umgesetzt hätte, aber die Qualität ist auf einer ganz anderen Ebene, als wir noch vor zehn Jahren gewohnt waren. 

Warum ist das so entscheidend?

Das Interessante ist, dass die künstliche Intelligenz, oder generell die Computer, lange den Menschen völlig unterlegen war. Doch das ändert sich im Moment fundamental, es gelang 1997 erstmals mit einem Schachprogramm einen Menschen zu besiegen. Dies gelang allerdings durch ein Schachprogramm, das einfach auf klassische Algorithmen und enorme Rechenpower basierte (Deep Blue). 

Im Jahr 2016 gelang es erstmals mit einem künstlichen neuronalen Netz den Go-Weltmeister zu besiegen. Doch man kann immer damit argumentieren, dass Spiele, insbesondere Brettspiele, doch ein sehr abgeschlossenes Universum sind, das nicht die Qualität eines Computers ermessen kann. 

Insbesondere eben sind es keine System in "the wild" also in der Realität und damit Systeme, die dem Menschen gleichzusetzen sind. 

Wenn es um intellektuelle Leistungen geht, haben wir immer durch unsere Fähigkeiten, logisch zu denken, mathematisch zu operieren und Programme zu schreiben, Probleme gelöst!

Ob es um den Mondflug geht oder um die Analyse komplexer Steuerungsprozesse. Auch das Verständnis des Universums in der Physik ist uns ohne künstliche Intelligenz gelungen!

Das Problem der Übersetzung

Jetzt stehen wir an der Schwelle, in der erstmals ein extrem komplexes Problem nicht mehr vom Menschen gelöst wurde und das ist das Problem der Übersetzung. Es ist dem Menschen nicht gelungen, trotz aufwendiger Untersuchungen, Analysen und umfangreicher Ressourcen, ein stabiles, sinnvolles Übersetzungsprogramm zu schreiben. 

Ganz anders die Anwendung künstliche Intelligenz. Interessanterweise hat sich das in den letzten zwei Jahren grundlegend geändert mit dem Aufkommen des Programms DeepL ein Übersetzungsprogramm, das auf der Basis eines neuronal Netzes arbeitet und mit dem Programm GPT 3 das sehr allgemeines Textverständnis erreicht hat. Es ist heute damit möglich, nahezu perfekt zu übersetzen, sicherlich nach einigen 100 Worten wird man immer wieder eine Stelle finden, die ein professionellen Übersetzer geschickter umgesetzt hätte, aber die Qualität ist von einer ganz andere Qualität, als wir sie noch vor zehn Jahren gewohnt waren. 

Fazit

Der Erfolg bei der maschinellen Übersetzung ist nicht der Fähigkeit des Menschen zur Problemlösung zuzuschreiben. Es ist zwar richtig, dass das Neuronale Netz vom Menschen programmiert wurde, genau so wie ein Flugzeug auch von Menschen gebaut wurde, aber der Mensch kann kein Übersetzungsprogramm programmieren, genauso wenig, wie er fliegen kann.

Übersetzten ist nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zur allgemeinen künstlichen Intelligenz, aber er ist der Erste, und daher finde ich es so wichtig diesen Schritt ernst zu nehmen.