Dienstag, Dezember 26, 2017

Produkte, die verschwunden sind

Vom Aussterben von Produkten

Im Lauf meines Lebens sind schon viele Produkte, die mal richtig wichtig waren, nahezu vollständig verschwunden. Ich will in diesem Nachruf auf meine kleine Geschichte zu dem jeweiligen Produkt hinweisen. Die Reihenfolge entspricht meiner unsortierten Liste der Erinnerungen.

Wählscheibe

Unser erstes Telefon, das wir nach langen Diskussionen in der Familie über die Kosten und Nützlichkeit, in den 1970er-Jahren bekommen haben, hatte eine Wählscheibe und war grün. Die Farbe Grün kostete einen Aufpreis von 1 DM im Monat! Das Telefon gehörte auch nicht uns, sondern der Post. Wollte man jemanden erreichen, steckte man den Finger in eine Scheibe mit zehn Löchern, drehte die Scheibe im Uhrzeigersinn bis zu einem metallenen Anschlag, nahm den Finger heraus und wartete bis sich die Scheibe wieder in die Ausgangsposition zurückgedreht hatte. Dann kam die nächste Nummer!
Zum Glück waren die Telefonnummern früher kürzer, unsere hatte nur drei (!) Stellen und Ferngespräche, insbesondere internationale, waren wegen der Kosten sehr selten.

Als Kinder hatten wir schon vor dem Eintreffen des echten Telefons das Wählen an einem Spielzeugtelefon geübt, sodass uns das Ganze völlig normal vorkam.

Telefonhäuschen

Als ich ein kleines Kind war, ging man zum Nachbar, der ein Unternehmen hatte und telefonierte dort. Das geschah aber höchstens einmal im Quartal. 
Dann gab es ein Gerücht, am Bahnhof soll eine Telefonzelle gebaut werden, zunächst sah man nur einen Betonsockel, aber innerhalb von einem Jahr stand da tatsächlich eine "moderne" gelbe Telefonzelle. Telefonieren ohne den Nachbarn zu nerven, welch ein Traum. Meine Tante schenkte mir mal eine Mark, damit ich Sie von dieser Telefonzelle aus anrufe. 
An vielen Orten fand man dann die gelben Häuschen, insbesondere beim Postamt. Während des Studiums war jede Woche ein Besuch in der nächstgelegenen Telefonzelle angesagt, um Zuhause den letzten Stand der Dinge durchzugeben, aber wie stand so schön an der Glaswand: "fasse Dich kurz" was ich aufgrund von Geldmangel immer gerne eingehalten habe.

Zwei Telefonzellen in Gelb am Titisee
Mit der Einführung der Magenta Telefonpunkte der Telekom war der Höhepunkt dieser Zelle überschritten. Bald rochen sie immer strenger und waren immer öfter kaputt, und inzwischen sind sie aufgrund des Smartphones ausgestorben.

Telefonbuch

Wer telefonieren will, muss die Nummer des Teilnehmers kennen. Dafür gab es ein Telefonbuch. Interessanterweise standen dort nur die Telefonnummern aller Menschen im Landkreis, Ferngespräche erforderten eine Anfrage bei der Auskunft. 
Aber in München, am Hauptpostamt neben dem Hauptbahnhof, gab es alle Telefonbücher Deutschlands (Westdeutschlands, versteht sich). Dort standen dann immer viele Menschen und blätterten nach Nummern, die sie in kleine Notizbücher, sogenannte Telefonbüchleins, eintrugen. 
Es gab auch Menschen, die konnten sich hunderte von Nummern merken, ich glaube dazu gehörte meine Mutter, als sie noch arbeitete.

Fahrplanbuch

Ein weiteres Buch, das Daten lieferte, war das Fahrplanbuch. Nach einem sehr speziellen Schema standen da die Abfahrtszeiten aller Züge der Region, etwa Oberbayerns. Wollte man eine Reise antreten, musste man mit viel Geschick eine Route finden und passende Anschlüsse.
Gab es eine Fernreise ging man zum Bahnhof, dort waren weitere größere Fahrplanbücher verfügbar und man konnte eine Deutschlandreise planen. 
Da die Bundes-Bahn alle sechs Monate die Fahrpläne änderte, war man gezwungen, halbjährlich, gegen eine Schutzgebühr von einer Mark, einen neuen Fahrplan zu kaufen. 
Mit dem nahezu sensationellem Erscheinen der Fahrplan CD war dieses Buch am Ende. 

LP

Für Langspielplatten soll es ja wieder Anhänger geben, aber das ist schon ein Zeichen, dass es nicht mehr der Mainsteam ist. Das gilt sogar für alle drehenden Datenspeicher. Weder CD, DVD noch Festplatte werden dieses Jahrzehnt überleben. Aber es wird immer Nischen geben und immer Freunde von Oldtimern.
Die LP ist gestorben, weil besserer Klang und einfachere Handhabung der CD alle überzeugt hat. Für mich gab es nie eine LP, da ich von Anfang an, will sagen von meinem Musikalter an, überzeugt war, dass die LP verschwindet und die CD kommt. Daher habe ich eine gewisse CD Sammlung, aber noch nie eine LP besessen.

Kassette

Die Musikkassette war eine merkwürdige Übergangstechnologie. Auf der einen Seite hat sie das Spulen Tonband beerbt, weil sie weniger Platz benötigt und einfach zu handhaben war, andererseits war sie nicht digital, wie der Nachfolger der LP, die CD. 
Originellerweise war mein erster Datenspeicher aber doch eine Musikkassette, auf den mein Sinclair ZX80 seine Daten unter erstaunlichem "Gejaule" überspielt hat. Also eine liebenswerte Zwischentechnologie auf dem Weg ins Digitalzeitalter.
Für die Musikindustrie hatte die MC den großen Vorteil, dass die Aufnahmequalität eher schlecht war, sodass keiner eine 2. oder gar 3. Generation kopierte. 
Mit dem Walkman war die MC aber auch ein Fingerzeig auf unsere Smartphones. Ich hatte dereinst einen Walkman mit eingebautem Radio und Lautsprecher (ca. 1983). Damit war man "online, wenn man Nachrichten hörte, und autonom, wenn man sich seine Musik aussuchte.

Röhre

Mit der Erfindung der Elektronenröhre begann das elektronische Zeitalter. Damit war es erstmals möglich, hochfrequente elektrische Signale zu verstärken, was insbesondere dem Telefon, dem Rundfunk und später der Digitaltechnik sehr half.
Technisch bedingt brauchen Elektronenröhren viel Strom und viel Platz, sodass sie nur für stationäre Geräte infrage kommen und immer erst vorgeglüht werden müssen.
Zu Hause hatten wir zwei Röhrenradios, die erst nach einige zehn Sekunden nach dem Einschalten Töne von sich gaben. Besonders faszinierend war für mich das "Magische Auge", eine Elektronenröhre, die mit Phosphor beschichtet war und mit der man erkennen konnte, wie gut ein Sender im Radio eingestellt war.
Außer in der Szene der Hi-Fi Fetischisten findet man heute praktisch keine Elektronenröhre mehr.

Röhrenmonitor

Die Braunsche Röhre war der Gipfel der Elektronenröhre. Sie kann Bilder auf einem Bildschirm erzeugen, damit kam das Fernsehen, zuerst s/w dann in Farbe. Bis zu massiver Größe von fast einem Meter ist der Röhrenmonitor auch ein echtes Dinosaurier der Röhrentechnik.
Mein erster Fernseher, s/w, wurde im Studium zu einem Computermonitor umgebaut, indem ich einen 5 MHz Eingang angebaut habe. Damit hatte ich ein viel besseres Bild, als alle die per HF Signal eingespeist hatten. Doch das Problem des Flimmerns und der unscharfen Pixel blieb bis zum Eintreffen der Flachbildschirme. Mein erster Flachbildschirm war wieder ein Computermonitor, jetzt an einem Laptop ca. 1990 und in s/w.

Glühbirne

Wenn es ein Symbol für Erfindungen gibt, dann ist es die Glühbirne. Daniel Düsentrieb hatte immer ein Helferlein, das mit einem Glühbirnenkopf rumlief. 

Bis heute ist bei Powerpoint das Symbol für Idee eine Glühbirne, auch wenn das bald keiner mehr versteht. Ähnlich wie die Diskette für "speichern" unter Windows als Symbol verwendet wird.
In meiner Kindheit gab es immer zwei Gründe, wenn es im Zimmer plötzlich dunkel wurde, entweder ist die Glühbirne kaputt gewesen oder es gab Stromausfall. Ja, man hatte früher nur eine Glühbirne pro Raum und sonst hat nichts ständig geleuchtet, Ausnahme, der Radio, wenn er eingeschaltet war.

Nickel-Cadmium Akku

Strom und Batterien gab es schon lange, als die Nickel-Cadmium Akkus auftauchen. Ein Traum für den jugendlichen Batterie-Benutzer. Die Batterien waren sehr teuer, man hatte immer mit dem Memory Effekt zu kämpfen und am Schluss wusste keiner wohin, da sich langsam herumgesprochen hatte, dass Cadmium eigentlich nicht gesund sein sollte.

Holzbefeuerter Küchenherd

Meine ersten Erinnerungen in der Küche waren ein Holzofen, in dem kurze Holzstücke geworfen wurden und dann alles so heiß wurde, dass ich nicht in die Nähe durfte. Manchmal wurde das weiße Türchen geöffnet und weiteres Holz eingeworfen. Ganz rechts war ein großer Wasserbehälter, der nach dem Kochen voll mit warmen Wasser für das Abspülen war. 
So ähnlich sah wohl unser alter Küchenherd aus.

Bald kam aber ein Mann und brachte einen Elektroherd mit Eisenplatten, montierte kompliziert am Sicherungskasten und erklärte all die neuartigen Funktionen des Herds. Die Frontseite war immer noch weißes Email, aber kein Ofenloch mehr, sondern nur noch ein Backrohr. 
Der alte Ofen blieb in der Küche, bekam eine große Holzplatte als Abdeckung und war damit eine gute Arbeitsfläche. In Betrieb wurde das "Back-up" nie wieder genommen.

Zimmer-Ölofen

Wärme gab es in unserer Wohnung bald mit Ölöfen. Ein sehr seltsames Gebilde aus heutiger Sicht. 
Im Schuppen stand ein Ölfass, das voll mit Diesel war, ja früher gab es da keine rote Farbe. Dieses Öl wurde in eine Gießkanne, ähnlich der für das Wasser im Garten, gefüllt. Dann trug man die Kanne unter mehr oder weniger Geklecker in die Wohnung und füllte die 10 Liter im Zimmer in den Ofen.

Das richtige Abenteuer war aber das Anzünden! In der Frühe kam immer meine Mutter ins Zimmer, schaltete den Ofen an, genaugenommen floss jetzt etwas Öl in den Brennraum. Nach etwa zwei Minuten öffnete man den Deckel des Brennraums, lies dann geschickt ein Zündholz in das Öl fallen und nach einigen Minuten wurde der Ofen spürbar warm.
Wehe, man hatte zu lange mit dem Anzünden gewartet, dann stand das Öl etwa fünf Millimeter hoch im Brennraum, nach dem Anzünden, das dann nur noch mit einem Knäuel Zeitungen gelang, begann das Feuer so stark zu brennen, dass das Ofenrohr rot glühte.

Nach dem Umzug in eine neue Wohnung gab es Heizkörper in jedem Zimmer und ich glaube, die alten Zimmer-Ölöfen sind inzwischen sehr rar geworden.

Fensterladen

Da Heizen teuer war, wurden die Fenster in der Nacht mit einem Fensterladen verschlossen. Fensterläden sind ein sehr guter Wärmeschutz, wenn sie gut schließen. 
Die Mühe bestand aber darin, die Läden zu schließen, dazu müssen die Fenster ganz geöffnet werden, ein Haken, der den Fensterladen an der Wand fixierte, gelöst werden und der Laden nach Innen gezogen werden. Dass das eine echte Gymnastik war erlebte ich, als meine Mutter sich einmal einen Hexenschuss bei dieser Übung holte. 
Das Rollo ist zwar hässlich, aber übernimmt heute fast immer die gleiche Funktion. 

Wäscheschleuder

Waschen mit der Waschmaschine ist eine der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts, nach Rosling vermutlich eine der Ursachen, dass Frauen heute nicht mehr zu Hause sein müssen und damit die Gleichberechtigung erlangt haben. 

Eine Waschmaschine kam bei uns auch früh ins Haus, aber auch eine Wäscheschleuder. Das war ein zylinderförmiger Behälter, den ein Elektromotor auf hohe Drehzahl brachte, sodass die Kleidungsstücke darin vorgetrocknet wurden.  
Ich weiß noch wie ich immer bewundernd von oben in die rotierende Wäsche sah und beobachtete wie das Wasser unten in einen kleinen Eimer lief. Es gab da keine Sicherheitstüre, ich hätte jederzeit mit meinem Arm in die Schleuder greifen können. Habe ich aber nicht, da (früher?) alle Kinder etwas schlauer waren.
Heute ist die Schleuderfunktion in die Waschmaschine integriert und das Umladen in die separate Schleuder entfällt. 

Leiterwagen

Vor der Zeit des Autos und des dazugehörigen Kofferraums mussten die Menschen Ihre Sachen auch nach Hause bringen. Fast niemand hatte dafür eine Kutsche, sondern fast jeder einen Leiterwagen.
Wir hatten natürlich auch einen und ich erinnere mich, wie wir damit zum Bahnhof gefahren sind und an der Güterhalle an der Laderampe die Stückgutsendung "Kinderschaukel" abzuholen. Das lange Paket kam auf den Leiterwagen und wurde heimgezogen. 
Das war wohl der letzte produktiver Einsatz unseres Leiterwagens

Den letzten Leiterwagen im "produktiven" Einsatz habe ich in Tübingen 1988 gesehen, dort ist ein alter Mann damit durch die Stadt gezogen, um altes Eisen zu sammeln. Leider ist auch er aus dem Stadtbild längst verschwunden.

Telefonkabelverlängerung

Eine der unglaublichsten Erfindungen war das Telefonverlängerungskabel. In jeder Wohngemeinschaft war das ein Pflichtzubehör zum Telefon. Immer wenn das Telefon läutete, fragte man, wer wird gewünscht und hat dann das Telefon in das passende Zimmer getragen und die Türe geschlossen. Nach einiger Zeit hatte dieses Kabel viele Knicke und neigte zum Verdrillen, wie auch die Schnur zum Telefonhörer.
Unglaublich ist aber, dass das Stück von 5 Meter Länge jeden Monat eine Mark Miete gekostet hat. 
Funktelefone und Handys haben hier das Kabel völlig abgelöst.

Telefonimpuls-Zähler

Da Telefonieren teuer war und in meiner Wohngemeinschaft Mitte der 1980er-Jahre sorgfältig abgerechnet wurde, gab es ein kleines graues Kästchen, in dem ein Zählwerk arbeitete und die Telefonimpulse, die je nach Entfernung des Gesprächspartners unterschiedlich häufig eintrafen, zählte. Am Ende eines Telefonats trug man in die Liste den Anfangsstand, den Endstand und die eigenen Impulse des Zählers ein, am Monatsende wurde dann in der Wohngemeinschaft abgerechnet. 

Flatrate? Das gab es noch nicht. Skype und Handy waren reiner Science Fiction.

Filterkaffeemaschine

Sicher noch nicht ganz ausgestorben und wer noch das Wort Melitta kennt weiß, Kaffeefilter.
Der Traum meiner Mutter war immer eine Kaffeemaschine. Dieser ging in Erfüllung, als sie für eine Lehrerin die Zulassungsarbeit in die Schreibmaschine eingetippt hatte. Der Lohn für die wochenlange Arbeit war eine Krups Kaffeemaschine!

Im Zeitalter von Latte Macchiato, Espresso und zwanzig andere Varianten von koffeinhaltigen Gebräu ist die alte Filtermaschine im Speicher verschwunden und dient nur als Back-up bei seltenen Gelegenheiten.

Transmission mit Lederriemen

Eine sehr gefährliche Form der Energieübertragung erinnere ich noch aus der Kindheit. Wenn der Nachbar sein Holz sägte, dann stand da ein Traktor mit einem großen Eisenrad und die Sägemaschine. Dazwischen lief ein Lederband und trieb die Säge an. Wer seinen Arm in diesen Mechanismus bekommen hatte, war arm dran, da Arm ab. 
Wir Kinder durften einfach herumstehen und zusehen.

Heute sind Elektromotoren so billig, dass jede Säge einen eigenen Motor hat und die sehr gefährlichen Transmissionsriemen sind zum Glück verschwunden. 

Fernsehantenne

Mit dem Fernseher kam früher auch die Fernsehantenne auf das Dach. Da wir aber in einem altem schönen Haus wohnten, verbat sich das. So montierte der Elektroinstallateur die Antenne einfach im Dachstuhl unter dem Dach. 
Viele Häuser hatten jedoch eine Antenne auf dem Dach, ein Anblick der in einer Altstadt nicht wirklich schön war. Ich erinnere mich noch an einen Artikel im Stern, der beschrieb, dass man durch Kabel das Problem lösen könnte und eine Fotomontage zeigte eine Stadt ohne Antennen.

Diese Vision ist heute Wirklichkeit, fast 50 Jahre nach dem Artikel.

Milchkanne

Milch war für mich als Kind sehr wichtig und so natürlich auch die Milchkanne. Wir hatten sogar zwei, eine aus Aluminium-Blech und eine "moderne" aus Plastik. Sicher aus einem Material, das heute nicht mehr für Lebensmittel zulässig wäre.
Mit den Kannen ging meine Mutter fast jeden Tag zum Krämerladen, der füllte die Kannen mit einem Schöpflöffel, für heutige Hygiene unvorstellbar, aus einer offenen, großen Milchkanne, die er vom Bauern hatte. Zu Hause gab es dann frische Milch und der Rest wurde abgekocht oder zu Pudding verarbeitet, was ich die beste Verwendung von Milch fand.

Die Ablösung der Milchkanne war nicht einfach, Milchtüten, aber auch Milchschläuche aus Plastik waren im Handel. Beim Öffnen gab es immer ein Problem, erstaunliche Aufklapp- und Schneidetechniken machten die Runde, bis alle Milchtüten einen kleinen Schraubverschluss bekamen.

Tonbandgerät

Tonbandgeräte sind Kassettenrekorder, bei denen es keine Kassette, sondern Spulen gibt. Mein Vater hatte ein solches Gerät von Grundig und zeichnete damit unsere Kinderstimmen, und selten auch mal Musik, auf. Die Bedienung war für einen Nichttechniker wie meinen Vater sehr mühsam, aber es wurden doch einige Aufnahmen erfolgreich aufgezeichnet. Auch, wenn die Bänder leider verloren gingen.

In Sendestudios fristeten diese Bandgeräte noch lange hin, bis sie von moderner Digitaltechnik abgelöst wurden.

Floppy Disk

Eine flexible Scheibe aus Tonbandmaterial konnte früher 128 kByte Daten speichern. Sony brachte dann eine Floppy Disk mit 3 1/2 Zoll in einem Kunststoffgehäuse heraus, die 1,44 MByte speichern konnte. Ob man jemals so viel Daten benötigen wird, da der Hauptspeicher bei meinem Computer nur 48 kByte hatte?

Überlebt hat die Floppy in folgendem Witz: Der Sohn sieht eine Floppy Disk in Vaters Zimmer und sagt; "Cool, du hast das Speichern-Icon von Windows im 3D-Drucker ausgedruckt!"

Armbanduhr

Ein Kindheitstraum war der Besitz einer Armbanduhr. Auf meiner Kellogs Packung wurde eine wasserdichte Uhr angepriesen, die ich dann für 42 DM erworben habe. Immer am Arm, selbstverständlich auch in der Nacht, denn sie hatte ja Leuchtzeiger!
Die Technik wechselte dann zu LED, eine Quarz-Uhr bei der man einen Knopf anklicken musste, um die Zeit zu sehen, zu einer LCD Uhr mit Stopptaste bis zu einer Uhr mit Höhenmesser von Casio. 
Diese besitze ich noch immer, aber dank Smartphone und anderer elektronischer Geräte mit Zeitanzeige ist die Armbanduhr nur noch höchst selten am Arm.
  

Dampflok

Zum Schluss noch die Erfindung, die das Industriezeitalter eingeleitet und dominiert hat, die Dampfmaschine und insbesondere die Dampflok.

Museums-Dampflok in Silverton, USA.
Da ich am Bahnhof aufgewachsen bin, waren mir Dampfloks sehr vertraut. Auf der Fußgängerbrücke gab es manchmal die Möglichkeit, direkt durch den Dampf, der aus dem Kamin der Dampflok kam, zu gehen. Ein Erlebnis, das ich noch aus meinem ersten Schuljahr erinnere und auch ein Erlebnis, von dem ich noch weis, dass ich dachte, das könnte das letzte Mal sein, dass ich das erlebe ("This could be the last time"). Das lag daran, dass mir mein Vater sagte, in zehn Jahren wird es nur noch Dieselloks geben.

Heute gibt es nur noch Museumseisenbahnen, außer in Nordkorea, wie ich gehört habe.
Abgelöst wurde die Dampflok von vielen anderen Verkehrsmittel und Antriebsformen, neben ICE und Düsen-Flugzeug, Diesel-Pkw und Elektrolok auch einigen Dieselloks.

Fehlt was? Einfach Kommentar schreiben.

Es gibt auch viele Wörter, die verschwunden sind, zuweilen weil die Produkte verschwunden sind: Artikel in der Welt.