Freitag, März 09, 2012

Genom mit USB Stick entschlüsseln

Vor kurzem erhielt ich von der Firma MyHeritage ( http://www.myheritage.de/all-dna-tests ) eine Mail, dass ich  jetzt meine Verwandschaft einfach per Gentest bestimmen könnte. Es geht nicht nur um die alte Frage, wer ist mein Vater oder bin ich der Vater meiner Söhne sondern gleich um die letzen sechs Generationen. Das ganze für relativ kleine Münze, einige hundert Dollar, nicht die drei Milliarden, die noch das erste Human Genom Projekt gekostet hat.
Bildquelle: FAZ
Schneller als Moore
Die Entwicklung der Gentechnik ist aber mit einem preiswerten Test noch nicht am Ende. Die Preise für Gentestgeräte sinken schneller, als das das Mooresche Gesetz beschreibt. Die Entwicklung ist atemberaubend schnell, wie man der obigen Grafik aus der FAZ entnimmt. Damit geht die Entwicklung zum individuellen Gentestlabor, und das ist nicht anderes als ein USB-Stick.
Auf diesem USB-Stick gibt man einen Tropfen Blut, oder was eben das eingene Genom enthält, und liest die Daten in den Laptop ein. Fast so wie ein Memorystick die digitale Daten einliest.
Hat Ray Kurzweil recht
Ray Kurzweil beschreibt in seinem Buch, "The Singularity is Near" aus dem Jahr 2005, dass die exponentielle Entwicklung der Technologie in eine überexponentielle Entwicklung übergeht. Das bedeutet, nicht nur eine kontinuierliche Verdopplung der Leistung, sondern auch eine Verkürzung der Zeitspanne, in der diese Verdopplung auftritt. Insbesondere bei der Gentechnik ist Kurzweil sehr optimistisch und die aktuelle Entwicklung gibt ihm recht. Er sieht als eine wesentliche Konsequenz, dass damit die Medizin revolutioniert wird. Insbesondere kann die Lebensspanne beliebig verlängert werden.
Dafür genügt sicherlich nicht ein USB-Stick, der das Erbgut lesen kann, aber man darf eine extrem verbilligte Messtechnik nicht unterschätzen. eine ähnliche Entwicklung gab es im Internet, mit der Folge, dass heute jeder im Prinzip an alle Informationen kommt. Letztendlich ist das eine Folge massiver Verbilligung bei Glasfasern und Computerchips.
In der Biologie sind wir jetzt vielleicht dort, wo die Elektronik vor 20 Jahren war. Und da konnte man sich viel nicht vorstellen was heute mit einem iPad möglich ist!