Montag, Januar 21, 2013

Lesen macht klug, schreiben klüger

Buch=Lesen

Seit Erfindung des Buchdrucks sind Bücher so billig geworden, dass die Zeit (umgerechnet in Arbeitszeit) ein Buch zu lesen immer teurer ist, als der Preis des Buches. Dadurch, und durch die Einführung günstiger Beleuchtung, haben viele Menschen das Lesen angefangen und damit eine Menge gelernt.
Die Zahl der Bücher ist zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert um das Hundertfache gestiegen. (Bild:Wikipedia)
Die Entwicklung der Industriegesellschaft ist wesentlich durch das Lesen angetrieben worden.
Die Menschen haben sicherlich auch das Schreiben gelernt, aber vermutlich nur begrenzt genutzt. Geschrieben haben immer die "Gelehrten", die Autoren der Bücher. Schreiben ist aber ein sehr wertvoller Vorgang, durch die Reflexion beginnt man die Gegenstände besser zu verstehen. Ganz nach dem Motto, das, was ich einem anderem erkläre, habe ich selbst am besten verstanden.

Web 1.0=Lesen 

Mit dem aufkommen des Internets begann der Lesestoff plötzlich eine völlig neue Form anzunehmen.
Es gibt keine letzte Seite mehr, das Internet ist ein unendlicher Lesestoff. Es ist sicher auch eine unendliche Film, Audio und Bilderwelt, aber das ist ein anderes Thema. 
In der ersten Phase des Internets, vielleicht in den ersten 10 Jahren bis 2005, war der Internetnutzer im wesentlichen ein Rezipient der Information. Das lag zum einem an der Mühe, HTML zu lernen und an vielen weiteren Problemen bei der aktiven Internetnutzung auftreten, Stichworte wie FTP, Webserver, Schreibrechte usw., verdeutlichen dies.

Web 2.0=Schreiben und Lesen

Mit dem Web2.0, mit seinen neuen Formen des sozialen Netzes, Wikis, Blogs, Kommentaren, Leserbriefen, Beiträgen aller Art, haben sich viele Nutzer zu Autoren gewandelt. Nicht nur lesend sondern auch schreibend das Internet nutzend.
Die Anzahl der Blogger hat sich in  den fünf Jahren von 2006 bis 2011 um den Faktor 5 vergrößert! (Gefunden auf dem Blog XITE)
Sicherlich sind sehr viele Texte nicht von höchster literarischer Güte, aber das müssen sie nicht sein. Für den Autor ist jede Zeile nützlich, die er schreibt, denn Schreiben macht klüger. Oft auch durch die andere Wahrnehmung, das Abrufen von Wissen und das Zitieren von anderen Quellen.
Letztendlich bin ich der festen Überzeugung, dass das Web2.0 die Menschen weiter bildet, als man auf den ersten Blick vermuten mag. 
Nicht die scheinbar geringe Qualität der Texte ist entscheidend, die Vielzahl der Autoren verändert die Gesellschaft. Damit wird der berühmte Flynn Effekt, das merkwürdige Ansteigen der Intelligenz der Menschen, wieder einen Schub erhalten.
Dies steht sehr im Gegensatz zu der Meinung, die Manfred Spitzer unter dem Stichwort "Digitale Demenz" vertritt.
Ich bin zuversichtlich, dass viele neue Ideen, Innovationen, durch das Web2.0 erst möglich werden. 

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