Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich 1973 meine erste Digitaluhr bekommen, die hatte eine rote LED Anzeige, immer wenn man die Zeit wissen wollte, drückte man einen kleinen Knopf und war zwei Sekunden lang informiert.
1974 Gab es den ersten programmierbaren Taschenrechner, 199 DM und keine Möglichkeit zu speichern, aber immerhin 10 Speicherplätze und 72 Programmzeilen. 1980 erreichte mich dann ein Computer namens Sinclair ZX80, das Display war ein umgebauter schwarzweiß Fernseher. 1995 das erste Handy von Siemens, schwer, NiCa-Batterien, ausziehbare Antenne aber schon mit SMS Funktion. 1996 kam die erste Digitalkamera von Kodak, 320*240 Pixel und 799 Euro. Mit der Zeit kam noch ein Navi, ein GPS-Tracker von i-gotU, ein Sony-Digitalrecorder, ein Flachbildschirm, ein WLAN-Router, ein Bildtelefon über Laptop (GoogleTalk), eine Videokamera, ein Scanner und ein Langenscheid Übersetzungsstift, eine Taschenlampe und eine UKW-Scanradio, hinzu.
2013 Ein Samsung Galaxy S3
Der Preis des Smartphone
ist kleiner als der meiner ersten Digitalkamera, aber es ist eben ein Gerät, das
mühelos alle beschriebenen Geräte „in die Tasche“ steckt. Wenn ich den Knopf
drücke, sehe ich sofort die UhrzeitJ.
Nein das Wunder
dieser Technik liegt in der Vernetzung der Eigenschaften. Die Kombination der
Funktionen Kamera, Bildschirm, Datenfunk, GPS, Prozessor, addieren sich nicht
einfach, sie multiplizieren sich. Plötzlich kann man für fast jedes erdenkliche
Problem eine App schreiben.
Dieser Effekt ist unter dem Metcalfe´s Law bekannt,
der Ethernet-Erfinder hat als erstes erkannt, dass der Nutzen eines Netzwerks
mit der Teilnehmerzahl quadratisch wächst. Dabei ging er aber von Menschen aus.
Heute sehen wir die Vernetzung von sehr vielen Funktionen mit einem extrem
leistungsfähigen Prozessor. Genaugenommen entspricht die Rechenleistung des verbauten
Quadcore etwa dem was 1994 auf der Liste der Supercomputer auf Platz 1 stand!
Weiter gedacht
Zukünftig werden sicher
einige weitere Funktionen in das Smartphone integriert, aber vermutlich ist es
entscheidender, den neuen Funktionsraum erst einmal hinreichend abzutasten. Ich
denke, dass noch nicht ein Prozent der möglichen Apps geschrieben sind, und es
sind schon einige hunderttausend geschrieben.
Weiterhin wird
mit solch einem Gerät, das fast beliebig günstig in Serie hergestellt werden
kann, die Möglichkeit eröffnet, fast alle anderen Funktionen die heute mit
verschiedensten Spezialcomputern gelöst werden im Kern mit solch einem Gerät
abzudecken. Es liegt nur an der Schnittstelle.
Zuerst geht es natürlich dem
Laptop an den Kragen, der eigentlich neben Tastatur und Bildschirm nur solch
ein Smartphone benötigt. Ich denke aber auch an so komplexe Geräte wie ein Auto
oder LKW, deren Steuerung heute mit einer Unzahl von Spezialrechnern abgedeckt
wird, auch die Steuerung einer Windkraftanlage oder einer Solaranlage benötigt
nicht mehr Rechen- und Kommunikationsleistung.
Und all die
anderen Geräte im Haus, vom Fernseher über Musikanlage bis hin zum Kühlschrank
oder Staubsauger.
Sehen wir also
den Übergang zu einer nächsten Stufe der Innovation, die vom Mikroprozessor angestoßen
wurde?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen